Tipps zum Umgang mit gruseligen Horror-Inhalten zu Halloween
Kettenbriefe, Schockvideos oder riskante Challenges – rund um Halloween wird’s auch digital unheimlich. Kinder und Jugendliche stehen dabei teilweise unter großem Druck, mitzumachen oder die Inhalte weiterzuleiten. Je jünger die Kinder sind, desto weniger können sie einschätzen, ob die Inhalte wahr sind oder nicht und ob wirklich eine Gefahr besteht. klicksafe gibt Tipps, wie Eltern ihre Kinder in diesem Fall unterstützen können.
Gruselige Kettenbriefe zu Halloween
Kettenbriefe tauchen oft in Wellen auf, wie zum Beispiel rund um Halloween. Vor allem Kettenbriefe mit Todesdrohungen und Gruselgeschichten können bei Kindern große Angst auslösen. Teilweise werden die Textnachrichten auch um unheimliche Bilder oder Geräusche ergänzt. Vor allem auf WhatsApp kommen Kinder mit diesen Kettenbriefen in Kontakt.
Ein typisches Merkmal von einem Kettenbrief ist, dass er an eine vorgegebene Anzahl von Personen weitergeschickt werden soll. Oft wird damit gedroht, dass etwas Schlimmes passiert, wenn der Kettenbrief nicht weitergeleitet wird. Typisch sind zum Beispiel die Drohungen, dass eine gruselige Gestalt im Zimmer auftauchen werde, dass die Eltern oder man selbst sterben werde.
Wenn sich Kinder mit einem Kettenbrief an Sie wenden, sollten Sie das auf jeden Fall ernst nehmen. Egal wie lächerlich der Inhalt aus Ihrer Erwachsenen-Perspektive wirken mag – Kinder machen sich ganz reale Sorgen um ihre eigene Sicherheit oder die ihrer Angehörigen. Sie benötigen Ihre Unterstützung dabei, Kettenbriefe richtig einzuordnen und ihre Angst zu überwinden.
Wie können Eltern das Thema Kettenbriefe mit ihren Kindern besprechen?
- Nehmen Sie die Ängste von Kindern ernst! Wenn ein Kind sich Sorgen macht, dass es selbst oder eine nahestehende Person sterben könnte, dann sind diese Sorgen ganz real. Nicht immer ist es einfach, diese irrationalen Ängste mit vernünftigen Argumenten zu entkräften.
- Kindern ist oft nicht bewusst, dass die in Kettenbriefen beschriebenen „Gefahren“ nichts mit der Realität zu tun haben. Machen Sie Ihrem Kind immer wieder klar, dass nichts Schlimmes passiert, wenn man einen Kettenbrief nicht weiterschickt. Wenn Sie Ihr Kind begleiten, wird es im Laufe der Zeit die Sicherheit gewinnen, dass die in Kettenbriefen angedrohten Gefahren nicht real sind.
- Denken Sie sich zusammen mit Ihrem Kind eine eigene, altersgerechte Gruselgeschichte aus. Ihr Kind wird schnell merken, wie einfach das ist und vielleicht auch, wie viel Spaß das machen kann. So kann sich Ihr Kind leichter vorstellen, dass der Kettenbrief tatsächlich auch nur ausgedacht ist.
- Diskutieren Sie mit Kindern, welche Kettenbriefe weitergeschickt werden können und welche nicht. Legen Sie klare Regeln fest und zeigen Sie, dass ihr Kind bei Fragen immer zu Ihnen kommen kann. Nicht alle Kettenbriefe sind bedrohlich oder bedenklich. Allerdings sollte auch kein Spam verbreitet werden. Große Vorsicht ist vor allem bei Nachrichten, die Links enthalten geboten: Dabei kann es sich um Viren oder Betrugsversuche handeln.
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klicksafe Themenbereich: Kettenbriefe
Horror-Trends und Challenges – Mutprobe mit Folgen
Neben Kettenbriefen kursieren jedes Jahr neue und altbekannte Challenges auf TikTok, Instagram oder Snapchat – auch rund um Halloween. Dabei geht es immer wieder auch um Schockvideos, Mutproben oder riskante Aktionen, bei denen Jugendliche sich oder andere gefährden. Beispiele dafür sind:
- Selbstexperimente, bei denen übernatürliche Phänomene herbeigeführt werden sollen (z.B. „Geisterbeschwörung“)
- Pranks mit Grusel-Filter-Videos, bei denen zum Beispiel jüngere Geschwisterkinder zur Belustigung erschreckt werden.
- Falschinformationen über angebliche Horrorfiguren oder „verfluchte“ Orte.
Was Eltern und Lehrkräfte tun können
- Sprechen statt verbieten: Kinder trauen sich eher, über Erlebnisse zu sprechen, wenn sie wissen, dass sie ernst genommen werden. Sie sollten sich darauf verlassen können, dass sie sich Hilfe suchen können, ohne eine Bestrafung befürchten zu müssen.
- Wissen vermitteln: Erklären Sie Ihren Kindern, wie Social Media funktioniert und dass viele Inhalte versuchen, Aufmerksamkeit zu erzeugen – auch durch Angst oder Schock.
- Gemeinsam lernen: Nutzen Sie unsere klicksafe-Materialien, um mit Kindern über Online-Fakes, Gruppendruck und Medienkompetenz ins Gespräch zu kommen.
- Wenn die Angst bleibt: Nehmen Sie die Ängste von Kindern ernst. Wenn Kinder oder Jugendliche stark verunsichert sind, kann auch die Unterstützung durch Schulsozialarbeit oder Beratungsstellen helfen. Zum Beispiel steht die Nummer gegen Kummer Kindern, Jugendlichen und Eltern als anonyme Beratung per Telefon, E-Mail oder Chat zur Verfügung: www.nummergenenkummer.de.
