Aktionswoche auf Social Media: Kinder sind kein Content!
Sie spielen am Strand, lachen beim Eisessen oder machen Quatsch im Auto – Bilder von Kindern wirken oft harmlos und liebenswert. Doch was viele Erwachsene unterschätzen: Werden solche Aufnahmen ins Netz gestellt, können sie langfristigen Schaden anrichten. Genau davor warnen die Initiativen klicksafe, SCHAU HIN!, Gutes Aufwachsen mit Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz sowie die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs mit einer Aktionswoche auf Social Media unter dem #KindersindkeinContent.
Für das Phänomen, wenn Eltern die Bilder ihrer Kinder öffentlich zugänglich machen, gibt es mittlerweile den Begriff „Sharenting“. Er setzt sich zusammen aus dem englischen Wort „Parenting“ (grob übersetzt „Elternschaft“) und dem Verb „to share“ (zu deutsch: etw. teilen). Eltern teilen dabei Alltagsfotos ihrer Kinder in sozialen Netzwerken. Denn sie möchten andere an den schönen, lustigen oder grotesken Momenten des Familienlebens teilhaben lassen. Dabei vernachlässigen sie leider zu oft die Perspektive des Kindes. Laut der Studie „Kinder. Bilder. Rechte“ (Universität zu Köln, Deutsches Kinderhilfswerk) veröffentlichen viele Eltern Kinderfotos ohne Einwilligung des Kindes. Gleichzeitig geben sie an, sich im Umgang mit digitalen Diensten oft unsicher zu fühlen. Die Konsequenz: mangelnder Datenschutz – auch für die Jüngsten.
Reichte zum Schutz des Kindes früher, wenig Haut zeigen und ein Emoji über dem Gesicht platzieren, lässt sich mit heutigen KI-Werkzeugen dieser provisorische Schutz leicht umgehen. Auch vermeintlich harmlose oder unkenntlich gemachte Fotos können von Fremden heruntergeladen, verändert und für andere Zwecke verwendet werden – bis hin zur digitalen Erstellung sexualisierter Darstellungen.
Gemeinsam mit anderen Initiativen möchten wir Eltern, Großeltern und andere Bezugspersonen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Kinderbildern sensibilisieren – mit konkreten Tipps, Erklärgrafiken und Informationshäppchen auf unseren Social-Media-Kanälen.
Aktionswoche #KindersindkeinContent
Die Aktionswoche auf Social Media #KindersindkeinContent von klicksafe, Schau hin, Gutes Aufwachsen mit Medien, der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz sowie der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs startet bewusst vor dem Ferienbeginn in Deutschland am 23.06.2025. Denn gerade in der Ferienzeit landen besonders viele Urlaubsfotos in sozialen Netzwerken. Ziel der Kampagne ist es, Erziehende dafür zu sensibilisieren, Kinderaufnahmen nicht leichtfertig zu teilen und die Rechte ihrer Kinder zu achten.
Beteiligen können sich alle unter dem Hashtag #KindersindkeinContent und setzen damit ein Zeichen für mehr Kinderschutz im Netz.
Die Initiativen auf Social Media
klicksafe:
https://www.instagram.com/klicksafe
https://www.facebook.com/klicksafe
https://www.linkedin.com/company/klicksafe
Schau hin!:
https://www.instagram.com/initiative_schau_hin
https://www.facebook.com/schauhin
Gutes Aufwachsen mit Medien:
https://www.linkedin.com/company/gutes-aufwachsen-mit-medien
https://www.instagram.com/gutes_aufwachsen_mit_medien
https://www.facebook.com/IniGAmM
BzKJ:
https://www.linkedin.com/company/bundeszentrale-fuer-kinder-und-jugendmedienschutz
UBSKM:
https://www.instagram.com/missbrauchsbeauftragte
Fünf Risiken beim Teilen von Kinderfotos online
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Verlust der Bildrechte: Beim Upload auf Social-Media-Plattformen geben Nutzer*innen in der Regel die Rechte an ihren Bildern ab. Diese können dann kommerziell verwendet oder weitergegeben werden.
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Preisgabe privater Daten: Namen, Orte oder Schuluniformen im Bild ermöglichen Rückschlüsse auf das Kind – Fremde könnten Kontakt aufnehmen.
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Cybermobbing: Auch gut gemeinte Fotos können zum Ziel von Spott und Bloßstellung werden – sogar Jahre später.
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Sexualisierter Missbrauch: Pädokriminelle suchen gezielt nach Kinderbildern – oft reichen harmlose Aufnahmen.
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KI-Manipulation: Mithilfe künstlicher Intelligenz lassen sich Bilder verändern oder in bedrohliche Kontexte einfügen.