UPlusE – Frühe Hilfe für Eltern nach der Geburt

Die Zeit um die Geburt herum ist mit vielen neuen Herausforderungen und Veränderungen verbunden.

Nicht selten erkranken (werdende) Eltern in dieser Zeit an einer psychischen Erkrankung, wie beispielsweise einer Depression. Betroffen sind bis zu 15% der Mütter und 10% der Väter vor und bis zu einem Jahr nach der Geburt.

Mit UPlusE (U-Untersuchung plus Eltern) gibt es ein neues Zusatzangebot bei Kinderärzt*innen: Es hilft, psychische Belastungen bei Eltern früh zu erkennen – direkt bei den Vorsorgeuntersuchungen (U3 bis U6). Längerfristig soll dieses Angebot allen Eltern zur Verfügung stehen. 

Ein guter Start ins Leben kann durch eine psychische Erkrankung eines Elternteils erheblich belastet werden. Bis zu 15% der Mütter und 10% der Väter entwickeln nach der Geburt eine Depression – oft unerkannt. Viele fühlen sich überfordert, denken, es sei einfach zu anstrengend mit dem Baby oder fühlen sich wie schlechte Eltern, weil sie wenig Freude an der neuen Rolle haben. Doch diese Belastung ist behandelbar.

Ohne Hilfe kann sich die Depression jedoch verfestigen und über Jahre hinweg das Leben beeinträchtigen. Hinzu kommen oft noch Stress, Beziehungsprobleme oder finanzielle Sorgen, die die Eltern zusätzlich belasten. Und auch die Kinder spüren, wenn es den Eltern nicht gut geht – sie sind oft schwieriger zu beruhigen und haben Probleme mit dem Schlaf. UPlusE bietet frühzeitige Unterstützung, damit sich kein Teufelskreis entwickelt und Eltern wieder gut durch diese herausfordernde Zeit kommen. Bitte lassen Sie auffällige Punktwerte auf jeden Fall abklären!

Wie funktioniert’s?

Über die PraxisApp „Meine pädiatrische Praxis“ erhalten Eltern vor den Terminen eine Einladung zur Teilnahme (im Bereich „Nachrichten“). Sie füllen kurze Fragebögen aus (im Bereich „Service“) und bekommen Infos zu Hilfsangeboten (Links) – alles kostenlos. Die Eltern der Interventionspraxen erhalten sofort alle Infos – die Eltern der Kontrollpraxen erst zur U6.

Schnelle Unterstützung möglich:

Wenn Hinweise auf eine psychische Belastungen, wie eine Wochenbettdepression, vorliegen, dann erhalten Betroffene innerhalb von 2–4 Wochen einen Therapieplatz oder Arzttermin.
Bei Alltags-Belastungen erhalten betroffene Eltern niederschwellig Unterstützung (z.B. Frühe Hilfen, Beratungsstellen) – bei Bedarf auch anonym und immer kostenfrei.

Die Vorteile für Eltern auf einen Blick:

  • Früherkennung statt Krisen: Viele Belastungen lassen sich früh erkennen – das kann unnötiges Leid vermeiden.
  • Schnelle Hilfe: Bei Bedarf erhalten Eltern zeitnah Termine bei passenden Expert*innen.
  • Alltag meistern: Eltern bekommen Informationen zu Unterstützungsangeboten für den Familienalltag.
  • Besser verstehen: Eltern erhalten Hinweise, wie Sie schwierige Situationen im Umgang mit ihrem Kind besser bewältigen können.

Regelmäßige Teilnahme wichtig:

  • Es ist sinnvoll, dass Sie vor jeder Vorsorgeuntersuchung - U3 bis einschließlich U6 - die kurzen Fragebögen erneut ausfüllen – nur so können Veränderungen rechtzeitig erkannt werden.
  • Auch wenn Sie noch keine Auswertung erhalten haben, sollten Sie unbedingt weitermachen. Spätestens bei der U6 gibt es eine Rückmeldung.
  • Auch wenn Sie bereits Hilfe erhalten haben, füllen Sie bitte unbedingt auch bei der U6 die Fragebögen in der App aus.  
  • Gerade bei der U6 ist es von großer Bedeutung, dass Sie angeben, ob Sie Hilfe oder eine Behandlung in Anspruch genommen haben. 

Durch die regelmäßige Projektteilnahme tragen Sie dazu bei, dass dieses hilfreiche Angebot zukünftig für alle Eltern in der Regelversorgung angeboten werden kann.

Quelle und mehr Infos & Teilnahmewww.upluse.de/informationen-fuer-patienten, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen