Verstopfung bei Kindern - schnelle Abhilfe

Marie Bachmayr

Eine Verstopfung bei Kindern ist meist für alle Beteiligten eine unangenehme Erfahrung. Wie sie entsteht und wie Sie die Trägheit des Darms bei Ihrem Kind verhindern können, erklären wir Ihnen hier.

Was ist eine Verstopfung?

Unter einer Verstopfung, auch Obstipation genannt, wird eine Darmstörung verstanden, bei der der Stuhlgang verzögert oder nicht vollständig vollzogen wird. Der dadurch verbleibende Stuhl verhärtet im Enddarm, was auch bei Heranwachsenden zu einer erschwerten und schmerzhaften nächsten Darmentleerung führt. Das kann dazu führen, dass Ihr Kind die Darmentleerungen aus Angst vor Schmerzen weiter verzögert und der Stuhl noch mehr verhärtet. So kommt es bei Verstopfungen schnell zu einem Teufelskreis, der erst mit der Lösung der Verstopfung gebrochen werden kann.

Verstopfungen bei Kindern führen jedoch nicht, wie von Laien oft prophezeit, zu „inneren Vergiftungen“. Außer der entstehenden Schmerzen ist eine Verstopfung bei Heranwachsenden meist ungefährlich.

Wie äußert sich eine Verstopfung bei Kindern?

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Quelle: Neoavantgarde

Eine Obstipation bei Kindern äußert sich meistens durch starke oder krampfartige Bauchschmerzen sowie harten oder schmerzhaften Stuhlgang. Die Stuhlfrequenz Ihres Kindes kann vermindert sein, muss sie aber nicht. Vor allem bei Säuglingen kann eine seltene Darmentleerung durchaus normal sein.

Unbedenkliche Frequenzen des Stuhlganges sind:

  • bei voll gestillten Säuglingen: fünf- bis siebenmal täglich bis einmal alle sieben bis zehn Tage
  • bei nicht voll gestillten Säuglingen: ein- bis dreimal täglich
  • bei Kleinkindern: ein- bis dreimal pro Tag bis alle zwei Tage
  • bei Schulkindern: ein- bis zweimal pro Tag

Weitere mögliche Symptome einer Verstopfung bei Kindern sind perianale Entzündungen (Entzündungen im Analbereich), Einrisse des Schließmuskels oder Blut im Stuhl.

Wie entsteht eine Verstopfung bei Kindern?

Die Ursachen sind vielfältig: von falscher Ernährung, geringer Flüssigkeitsaufnahme, zu wenig Bewegung, über psychische Ursachen wie Stress sowie Änderungen im persönlichen Umfeld kann vieles bei Ihrem Kind eine Verstopfung auslösen. Auch negative Erfahrungen mit dem Stuhlgang oder organische Ursachen wie Darmfehlbildungen, Funktionsstörungen der Darmnerven oder einer Entzündung des Darms können zu Obstipation führen.

Sie können versuchen, einige Ursachen präventiv auszuschließen, indem Sie sicherstellen, dass Ihr Kind genügend trinkt. Ebenso ist eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung wichtig. Die genaue Diagnose sollte jedoch immer Ihren Ärzt:innen überlassen werden.

Wie wird eine Verstopfung behandelt?

Allgemein gilt: Krankheiten und Symptome Ihres Kindes sollten Sie immer von Kinder- oder Jugendärzt:innen abklären lassen. So auch bei einer Verstopfung. Gerade weil es so viele mögliche Ursachen gibt, ist es wichtig, organische Auslöser auszuschließen beziehungsweise frühzeitig zu diagnostizieren.

Dazu wird Ihr Kind körperlich untersucht. Außerdem ist es möglich, dass eine weitere Untersuchung, zum Beispiel durch Röntgenaufnahmen des Unterleibs, durchgeführt wird.

Je nach Alter Ihres Kindes gibt es jedoch auch einige präventive Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können. Bezüglich eventueller Medikamente und der weiteren Behandlung Ihres Kindes sollten Sie sich jedoch immer an die Anweisungen der Ärzt:innen halten.

Bei Säuglingen und jungen Kleinkindern ist es ratsam, den Po und den After zusätzlich zu pflegen, um Entzündungen und weitere Schmerzen vorzubeugen. Auch eine Ernährungsumstellung mit verdünnten Säften und Obst ist sinnvoll, um den Stuhl weich zu halten. Je nach Entwicklungsstand des Kindes können auch gemeinsame Toilettengänge hilfreich sein, solange Sie diese mit vollständiger Bereitschaft des Kindes durchführen. Wenn Sie zu viel Druck auf Ihr Kind ausüben, wird die Angst vor dem Stuhlgang hingegen meist verschlimmert.

Bei Kindergarten- und Schulkindern werden Präventivmaßnahmen hauptsächlich über die Ernährung gesteuert. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Auch eine ballaststoffreiche, abwechslungsreiche Ernährung und genügend Bewegung kann hilfreich sein.

Stopfende Lebensmittel wie Schokolade, Kakao oder Weißmehlprodukte sind eher kontraproduktiv. Ein abruptes, komplettes Verbot kann jedoch wie eine Bestrafung wirken und den Druck, unter dem Ihr Kind steht, vergrößern. Versuchen Sie daher vorerst, Rohkost- oder Müsliriegel als belohnende Alternative zu Süßigkeiten anzubieten.

Verstopfungen bei Kindern sind kein Grund zur Sorge

Alles in allem ist eine Verstopfung bei Kindern unangenehm, aber meist relativ einfach zu behandeln und kein großer Anlass zur Sorge. Um jedoch gar nicht erst in die Situation zu geraten, macht es Sinn, sich bereits im Voraus ausführlich mit Darmgesundheit auseinanderzusetzen. Laden Sie sich dazu hier das E-Book “Mach mal, Darm! Schluss mit Verstopfung” herunter.

Autorin

Marie Bachmayr

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eingestellt am 14.März 2022

Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz
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