Augenärzte infomieren: Kinderbrillen

Etwa jedes fünfte Kind bekommt vom Augenarzt eine Brille verschrieben. Damit Kinder ihre bestmögliche Sehleistung erreichen, sind eine kindgerechte Brillenfassung und entsprechende, leichte Gläser wichtig.

Bva Augen Db 89

Kinder lernen Sehen automatisch, wie beispielsweise Laufen. Nur wenn auf der Netzhaut ein scharfes Bild entsteht, kann sich das Sehen voll entwickeln.

Der Zeitraum für diesen Lernprozess ist begrenzt und Versäumnisse lassen sich nur innerhalb der ersten Lebensjahre nachholen. Bei geringstem Verdacht einer Störung sollten Eltern daher umgehend einen Augenarzt aufsuchen.

Auch wenn mit den Augen eines Kindes alles in Ordnung scheint, kann eine Fehlsichtigkeit vorliegen. Damit keine lebenslangen Seheinbußen entstehen, müssen Fehlsichtigkeiten  bis spätestens zum dritten Lebensjahr durch eine Brille korrigiert werden. Jedes Kind sollte daher mit 30 bis 42 Monaten zur Untersuchung durch den Augenarzt, auch wenn solche vorsorglichen Untersuchungen nicht von den Krankenkassen bezahlt werden.

Hinweise für die Wahl der Brillengläser

  • Gläsergröße: Die Gläsergröße wird durch die Fassung vorgegeben: In der Regel überschreitet der Durchmesser bei Kindern 30 Millimeter nicht. In dieser Größe wiegen Gläser aus Glas unter zehn Gramm.
  • Getönte Gläser: Diese lassen weniger Licht zur Netzhaut durch. Als Sonnenbrillen sind sie auch für Kinder im Hochgebirge und bei sehr starker Sonneneinstrahlung am Meer zum Augenschutz erforderlich.
  • Entspiegelung der Gläser: Für Kinder ist dies in der Regel nicht sinnvoll, da sich dadurch zum Beispiel bei Kunststoffgläsern die Bruchempfindlichkeit erhöht.
  • Hochbrechende Gläser: Diese sind ebenso wie Kunststoffmaterialien für Kinder durchaus sinnvoll, um das Gewicht auf dem zarten Nasenrücken gering zu halten.

Empfehlung für die Wahl der Brillenfassung

  • Fassungsmaterialien: Es besteht die Möglichkeit einer allergischen Reaktion des Kindes auf das Material der Fassung, deshalb sollten Eltern insbesondere bei bekannten Allergien das Fassungsmaterial beachten.
  • Fassungsgröße: Die Brille sollte klein und stabil sein und keinesfalls breiter als das Gesicht. Die Glasmitte gehört vor die Pupillenmitte, der obere Fassungsrand sollte bis zur Augenbraue reichen.
  • Ohrbügel: Wichtig ist eine gleichmäßige Auflage des Ohrbügels und ein stabiler, druckfreier Sitz. Meist sind flexible Sportbügel sinnvoll, um das Herumtoben der Kinder nicht zu behindern.

Weitere Informationen

Broschüre Kinderbrillen

Text- und Bildquelle

Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V.

eingestellt am 26. März 2019

 

Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz
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