Fernreisen mit Vorschulkindern: Auf Rundreisen mit häufigem Ortswechsel verzichten

Wollen Eltern mit Vorschulkindern eine Fernreise antreten, sollten sie besser auf Rundreisen verzichten, da diese mit häufigem Ortswechsel verbunden sind und sich nicht dem gewohnten Tagesrhythmus des Kindes anpassen lassen. Besser geeignet sind neben Hotelaufenthalten zum Beispiel auch Reisen in einem Wohnmobil.

„Kleine Kinder reagieren besonders empfindlich auf veränderte Tagesabläufe, ungewohnte Nahrungsmittel, Hitze und Flüssigkeitsverluste. Es sollten nur Länder mit einer guten medizinischen Versorgung, einer sicheren Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung und keinem extremen Klima gewählt werden. Vorab sollten Eltern sich beim Kinder- und Jugendarzt entsprechend beraten lassen. Er hilft auch eine Reiseapotheke (z. B. Mittel gegen Durchfall, Fieber und Übelkeit, Elektrolytlösung, Mückenschutz etc.) zusammenzustellen und informiert bezüglich erforderlicher Impfungen“, empfiehlt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin und Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Um fehlende Standardimpfungen nachholen oder nötige Reiseimpfungen, wie Hepatitis A, vornehmen zu können, sollte Eltern idealerweise mehreren Wochen vor der Abreise einen Praxistermin vereinbaren. Auch für „gewöhnliche Erkrankungen“ besteht auf Reisen ein erhöhtes Risiko, wie wiederholte Berichte von Masern- und Keuchhusten-Infektionen durch Flugreisen zeigen. 

Kinder haben im Vergleich zu Erwachsenen bei Fernreisen ein etwa 6-fach erhöhtes Risiko, aufgrund gesundheitlicher Probleme ins Krankenhaus zu müssen. Reisen in Gebiete, in denen Malaria verbreitet ist, wie Zentralafrika, das Amazonas-Becken und einige Regionen Asiens sind für Vorschulkinder deshalb nicht zu empfehlen. Auch Gebiete, die sich in einer Höhenlage über 2500 Meter über dem Meeresspiegel befinden, sind für den kleinen Körper noch zu anstrengend und gefährlich. Relativ sichere Urlaube lassen sich mit Kleinkindern in die USA, nach Neuseeland oder nach Australien unternehmen. Die Belastung durch die lange Flugzeit und Zeitumstellung sollten Eltern aber nicht vergessen.

„Da kleine Kinder einen großen Bewegungsdrang haben, ist es auch wichtig, dass Eltern ihre Kinder richtig vor UV-Strahlung schützen, d.h. mehrmals mit einem Sonnenschutzmittel mit hohem Faktor (30 bis 50) reichlich eincremen, z.B. immer nach dem Planschen, wenn die Kleinen schwitzen - grundsätzlich bei Aufenthalten im Freien etwa alle zwei Stunden. Darüber hinaus gehören eine Mütze mit Nackenschutz, Sonnenbrille sowie Kleidung mit eingewebtem Sonnenschutzfaktor mit in den Koffer. Eltern sollten ebenso bedenken, dass abhängig von Umgebungstemperatur und dem Klima der Flüssigkeitsbedarf des Kindes höher als zuhause sein kann“, so Dr. Niehaus.

Quellen: Monatsschr Kinderheilkd, springermedizin.de

Quelle 

Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.

Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz
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