Kindersicherheitstag 2019: Eltern unterschätzen Unfallgefahren zu Hause

Die Gefahren lauern dort, wo wir uns besonders geborgen fühlen. Das Thema Kinderunfälle verknüpfen Eltern häufig mit dem Straßenverkehr. Dabei sind Säuglinge und Kinder bis zum dritten Lebensjahr wesentlich häufiger von Unfällen in den eigenen vier Wänden betroffen. Eine Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder zeigt jedoch: Eltern unterschätzen Gefahren zu Hause.

Häusliches Umfeld ist der häufigste Unfallort

„Eltern neigen dazu, die Gefahren für Kleinkinder im häuslichen Umfeld zu unterschätzen“, erklärt Stefanie Märzheuser, Präsidentin der BAG. „Aus meiner langjährigen Praxis als Kinderchirurgin weiß ich, dass sich Kinder in den ersten Lebensjahren häufiger in der eigenen Wohnung verletzen als im Straßenverkehr.“ Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage der BAG von über 1.000 Eltern hatte jedes fünfte Kind im vergangenen Jahr einen Unfall, der ärztlich behandelt werden musste. 64 Prozent der Eltern sagen, dass das eigene Kind in der eigenen Wohnung nicht gefährdet ist, nur jedes zehnte Elternteil geht hier von einem Unfallrisiko aus.

Zum Vergleich: Knapp die Hälfte der Eltern findet ihr Kind im Straßenverkehr gefährdet. Dabei zeigt die Studienlage, dass mit knapp zwei Drittel der Unfälle von Kleinkindern das häusliche Umfeld der häufigste Unfallort ist. Die Risiken für die Jüngsten verteilen sich über die gesamte Wohnung. Ein häuslicher Unfallschwerpunkt ist jedoch die Küche. Hier können Messer, Kanten, Töpfe mit kochendem Wasser oder die heiße Herdplatte zu Verletzungen führen.

Wohnungen kindersicherer gestalten

Egal ob in der Küche, im Bad, im Wohnzimmer, im Garten oder auf dem Balkon. Besonders wichtig ist, dass Eltern ihre Jüngsten nicht aus den Augen verlieren. Zudem helfen einfache Vorkehrungen, um die Wohnung kindersicherer zu gestalten. „Schränke mit Putzmitteln, Medikamenten und Kosmetika lassen sich zum Beispiel schnell kindersicher verschließen“, so Melanie Fischer, Markenkommunikation bei Procter & Gamble (P&G). „Wir erachten Kindersicherheit als hohes Gut. Deshalb ist für uns die langjährige Kooperation mit der BAG besonders wichtig. Wir unterstützen die BAG sowohl bei der Durchführung des diesjährigen Kindersicherheitstages und bei der breitangelegten Weitergabe und Verteilung von relevanten Sicherheitsinformationen an Personen, die im Umgang und der Erziehung mit Kindern tätig sind. Darüber hinaus richten wir als Unternehmen bei der Entwicklung von Produkten und Verpackungen den Fokus auf das Thema Kindersicherheit.“

Quelle:

BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V.

Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz
Logo: Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz