Horte - Familienergänzende und -unterstützende Tageseinrichtung für Schulkinder

Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales

Der Hort ist eine familienergänzende und -unterstützende Tageseinrichtung für Schulkinder, die trotz einer 125-jährigen Geschichte erstmals durch das Kinder- und Jugendhilfegesetz Eingang in die jugendrechtlichen Grundlagen gefunden hat. Als ein Angebot der Tagesbetreuung von Schulkindern hat der Hort einen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag, der die Entwicklungsförderung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zur Richtschnur hat. Die ganzheitliche Förderung von Schulkindern setzt eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Familien und eine enge Kooperation mit der Schule voraus.

Veränderungen der Lebenswelt von Kindern

In der pädagogischen Arbeit der Horte wird die eigenständige sozialpädagogische Aufgabenstellung in Ergänzung zur Familienerziehung und im Verhältnis zu Schule und Jugendarbeit deutlich. Kinderhorte berücksichtigen die Veränderungen der Lebenswelten von Kindern. Im Mittelpunkt der Weiterentwicklung der Hortarbeit stehen deshalb offenere, flexiblere Angebote für "ältere" Schulkinder, integrative Arbeitsansätze, Stadtteil- und Gemeinwesenorientierung, Umgang mit neuen Medien, Berücksichtigung mädchen- bzw. jungenspezifischer Bedürfnisse, Suchtprävention u.a..

Spezielle Formen der Elternarbeit

Der Kinderhort als Bestandteil der Kinder- und Jugendhilfe ist auch gefordert, spezielle Formen der Elternarbeit zu entwickeln. Horte sollen ein Angebot für alle jene Schülerinnen und Schüler werden, deren Eltern eine Betreuung ihres Kindes in einem Hort wünschen.

Empfehlungen für die pädagogische Arbeit

Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen hat daher das Staatsinstitut für Frühpadagogik (IFP) in Zusammenarbeit mit zahlreichen Fachleuten der verschiedenen Verbände, der Verwaltung, der Fachberatung und -aufsicht, der Ausbildung und vor allem der Praxis Empfehlungen für die pädagogische Arbeit in bayerischen Horten erarbeitet. Sie bilden die Grundlage für die Erfüllung der Bildungs- und Erziehungsaufgaben in den Einrichtungen.

Empfehlungen für die pädagogische Arbeit in bayerischen Horten
Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums
für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
Vom 22.09.2003 Nr. VI 4/7358-1/19/03

Projektarbeit als zentrales Element

Ein zentrales Element der pädagogischen Arbeit in bayerischen Horten ist die Projektarbeit. Die Projektarbeit bietet die die Möglichkeit, die Perspektiven der Schulkinder einzubeziehen und in Kooperation mit anderen Projektteilnehmern und Fachkräften zu treten, zu organisieren und zu planen. Solche Erfahrungen sind für die Bewältigung künftiger Aufgaben von grundlegender Bedeutung.
Die Realisierung zeitgemäßer Projektarbeit wird dadurch auch ein Instrument zur qualitativen Weiterentwicklung pädagogischer Arbeit.

Einbindung von externen Fachleuten

Um den Fachkräften eine Orientierung zu geben, welche Herausforderungen moderne Hortpädagogik bieten kann, sollte ihnen die Einbindung von externen Fachleuten unterschiedlichster Professionen für Einzelprojekte möglich sein.

Veröffentlichungen

  • "Der Hort - Handbuch für die Praxis im Hort/Schulkinder-Haus", Rolle, Jürgen und Kersberg, Edith, Köln, W. Kohlhammer, 1994
  • "Welche Horte brauchen Kinder?", Berry, Gabriele und Pesch, Ludger (Hrsg.), Berlin, FIPP, 1996
  • "Handbuch der Hortpädagogik", Kaplan, Karlheinz und Becker-Gebhard, Bernd (Hrsg.), Freiburg, Lambertus, 1997
  • "Hort hat Zukunft: pädagogische Konzepte und sozialwirtschaftliche Herausforderungen", Schratt, Gabriele, München, Don Bosco, 1999
  • "Was Horte Schulkindern zu bieten haben", Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit / Staatsinstitut für Frühpädagogik (Hrsg.), 2003, Dr. Karlheinz Kaplan, Don Bosco Verlag

Quelle

Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales

Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz
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