Mein Kind ist zu dick

Dr. oec. troph. Eva-Maria Schröder
Emschroeder
 

Übergewicht ist nicht nur für Erwachsene, sondern auch zunehmend für Kinder und Jugendliche ein Problem. Nach neueren Untersuchungen hat sich in Deutschland seit 1985 der Anteil übergewichtiger Jungen mehr als verdoppelt, der der Mädchen sogar etwa verdreifacht. Inzwischen sind ungefähr jeder vierte Bub und jedes dritte Mädchen zu schwer für ihr Alter und ihre Körpergröße. Man spricht von 2 Millionen übergewichtigen Kindern! Die Hoffnung vieler Eltern, das Übergewicht ihrer Kinder würde sich mit der Zeit “verwachsen” , ist – ohne entsprechende Maßnahmen – meist falsch. Es zeigt sich nämlich, dass 40% der übergewichtigen Kinder und etwa 80% der übergewichtigen Jugendlichen auch “dicke” Erwachsene werden. Dicke Kinder von heute sind also die Risikopatienten von morgen. Um dies zu verhindern, muss mit Vorbeugung (Prävention) und geeigneten Maßnahmen bei bereits bestehendem überhöhtem Körpergewicht so früh wie möglich begonnen werden. Das Gesundheitsbewusstsein der Kinder und ihrer Familien muss frühzeitig geweckt werden, denn auch hier gilt: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!

Dieser Beitrag befasst sich mit diesem “schwerwiegenden” Problem, hilft Ihnen bei der Einschätzung, ob das eigene Kind übergewichtig ist und vermittelt praktische Tipps für Ernährung und Bewegung zur Gewichtsnormalisierung.

Übergewichtige Kinder haben es schwer

Dicke Kinder haben es nicht leicht – besteht doch die Gefahr, dass bereits heute ihr Speck die Grundlage für spätere Krankheiten und Schäden am Halte- und Bewegungsapparat ist. Außerdem sind sie ständig den Hänseleien ihrer Mitschüler ausgesetzt, die sie mit Ausdrücken wie “Dicker” , “fetter Sack” oder “Mops” verspotten, besonders wenn bei Spiel und Sport die Leistung nicht stimmt. Kinder können brutal sein! Darunter leidet natürlich schon früh das Selbstwertgefühl der übergewichtigen Kinder; das kann zu Isolation und psychischen Schäden führen. Wenn dieser negativen Gewichtsentwicklung nicht rechtzeitig und fachgerecht entgegen gesteuert wird, droht dicken Kinder zudem die “große Chance” , ihr Übergewicht mit ins Erwachsenenalter zu tragen und lebenslang zu behalten. Bluthochdruck, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sind durch unbehandeltes Übergewicht im Kindesalter für später vorprogrammiert.

Falsche Ernährung und Bewegungsmangel

Zwei wesentliche Komponenten sind für das hohe Gewicht unserer jungen Bevölkerung verantwortlich: falsche Ernährung und Bewegungsmangel, also zu fettreiche Kost, zuviel Zucker, und das Ganze in Verbindung mit Bewegungsmangel durch das TV- und Computerzeitalter. Fastfood, Chips und Süßigkeiten, heruntergespült mit süßen Limo- und Colagetränken, das alles vor dem Fernseher oder Computer – dieser ungesunde Trend verdrängt immer mehr das Bild vom bei jedem Wetter herumtobenden, Sport treibenden, schlanken Kind bzw. Jugendlichen.

Was kann man tun?

Mit Verboten ist es nicht getan. Vielmehr muss eine langfristige Umstellung des Fehlverhaltens angestrebt werden. Das Kind – und in den meisten Fällen auch die ganze Familie – muss erkennen, wo die Ursachen für das Übergewicht liegen. Nur so, in Verbindung mit der nötigen Motivation, ist es möglich, einen positiven Einfluss auf das Ess- und Bewegungsverhalten des übergewichtigen Kindes zu nehmen.

Selbstverständlich darf man bei Kindern nicht mit Gewalt (-kuren) und einseitigen Erwachsenendiäten gegen die angefutterten Pfunde losgehen, denn Heranwachsende haben einen besonders hohen Bedarf an hochwertigen Nährstoffen. Besser ist es, durch Aufklärung und Umstellung des falschen Ernährungsverhaltens der ganzen Familie (dicke Kinder haben oft dicke Eltern!) dauerhaft zu helfen, schlanker und gesünder heranzuwachsen. Oft genügt es in diesem Alter, das Gewicht durch bedarfsgerechte Ernährung über einige Monate konstant zu halten; das Kind wird durch sein Wachstum dann automatisch schlanker. Unterstützend wirkt ein gezieltes Bewegungsprogramm, am besten für die ganze Familie. Wenn psychische Probleme als Auslöser für übermäßiges Essen zu Grunde liegen, sollten Fachleute hinzu gezogen werden.

Ist mein Kind zu dick?

Neben dem optischen Eindruck in unbekleidetem Zustand (Speckröllchen, Bauchansatz), der auch Laien eine oberflächliche Beurteilung des Ernährungszustandes erlaubt, kann man heute durch Messung der Hautfalten (subkutane Fettgewebsdicke) oder die Errechnung des Body Mass Index (BMI) exakt feststellen, ob beim Kind Bedarf zur Gewichtsreduktion besteht.

Der BMI errechnet sich folgendermaßen:

Man dividiert das Körpergewicht durch die Körpergröße im Quadrat:

BMI = Körpergewicht (kg) / ( Körpergröße (m) ) 2

Dann vergleicht man den Wert mit den Perzentilkurven für Jungen bzw. Mädchen (Abb. 1 und 2; Quelle: Kromeyer-Hauschild K, Wabitsch M, Kunze D, et al., Monatsschr Kinderheilkd 2001; 149: 807-818). Liegt das altersspezifische Gewicht auf oder über der 90. Perzentile (P 90), spricht man von behandlungsbedürftigem Übergewicht, ab P 97 sogar von Adipositas (Fettsucht).

Ernaehrung Bmi J

BMI für Jungen
Beispiel: Ein Junge ist 1,20 m lang, wiegt 30 kg und ist 6 Jahre alt. Sein BMI errechnet sich so: 30 kg geteilt durch 1,20 m x 1,20 m, d.h. 30 geteilt durch 1,44 = 20,83.

20,83 ist der BMI-Wert, den man nun mit den Kurven der Abb. 1 (für Jungen) vergleicht: Für einen 6-Jährigen liegt der BMI von 20,83 über der 97. Perzentile (P 97); das Kind ist also stark übergewichtig (adipös), eine Gewichtsnormalisierung ist damit dringend angezeigt.

Ernaehrung Bmi MBehandlung übergewichtiger Kinder

Primärziel der Behandlung von leichtem bis mäßigem Übergewicht im Kindesalter ist nicht vorrangig eine drastische Gewichtsabnahme in kurzer Zeit, sondern vielmehr ein Konstanthalten des Körpergewichtes für einen längeren Zeitraum, eventuell auch ein moderater Gewichtsverlust (etwa 1 kg pro Monat). Durch das Längenwachstum normalisiert sich bei Kindern das Gewicht oft von selbst. Zusätzlich muss die Bewegungsintensität deutlich erhöht werden. Die Ernährung sollte durch Betonung pflanzlicher Nahrungsmittel und Reduzierung fett- und zuckerhaltiger Produkte eine Verringerung der Energiedichte zum Ziel haben, ohne dass das Kind hungern muss.

Bei stärkerem Übergewicht ist zusätzlich eine leichte bis mäßige Diät angezeigt. Die Behandlung adipöser Kinder sollte unter fachlicher Aufsicht, gegebenenfalls im Rahmen eines Kuraufenthaltes, erfolgen.

Die Praxis: Gesunde Gewichtsreduktion zu Hause

Um der Überernährung bei Kindern zu Hause gezielt zu begegnen, müssen langfristig die Energieaufnahme durch Essen und Trinken dosiert reduziert sowie der Energieverbrauch durch Sport und Spiel erhöht werden. Beide Maßnahmen bewirken, vor allem in Kombination angewandt, eine Verringerung der Fettdepots, da der Körper jetzt von seinen Reserven zehren muss. Das Ausmaß des Erfolges, also der Gewichtsverlust, ist umso größer, je niedriger die Energieaufnahme und je höher der Energieverbrauch sind. Dennoch sind Radikalkuren bei Kindern absolut ungeeignet, genauso wie von körperlicher Überanstrengung dringend abgeraten werden muss. Der kindliche Organismus ist durch seine Wachstums- und Entwicklungsvorgänge noch sehr empfindlich; jede Art von Übertreibung würde hier also mehr schaden als nützen.

Der Faktor “Zeit” ist von großer Bedeutung: Für Gesundheit und Wohlbefinden sind kontinuierliche kleine Gewichtsverluste – die aber über längere Zeit – wesentlich besser und langfristig dauerhafter als eine starke Gewichtsabnahme in kurzer Zeit. Oft ist auch schon das Konstanthalten des Gewichts während einer Wachstumsphase ausreichend und kann bei Kindern das Mittel der Wahl sein, denn im Gegensatz zu uns Erwachsenen haben Kinder den riesigen Vorteil des Längenwachstums, den man sich bei der Gewichtsnormalisierung unbedingt zu Nutze machen sollte: Bei konstantem Gewicht plus Wachstum werden Kinder automatisch schlanker!

Einseitige Ernährungsformen sind für Kinder streng verboten, da das Angebot lebenswichtiger Nährstoffe hier viel zu kurz kommt und ein Mangel sich schädlich auf die Gesundheit des Kindes auswirkt. Blitz- und Crash-Diäten, für Erwachsene wöchentlich in jeder Zeitung zu finden, sollten ebenfalls auf keinen Fall bei Kindern eingesetzt werden, weil sie erstens ebenfalls meist zu wenige Nährstoffe enthalten und zweitens durch schnelle Gewichtsabnahme (zunächst überwiegend Wasserverlust) den kindlichen Organismus zu sehr belasten.

Das Mittel der Wahl ist bei Kindern also eine langsame und schonende Gewichtsreduktion durch speziell an die kindlichen Bedürfnisse angepasste Ernährung und dosierte Erhöhung der Bewegung. Daneben sollte das Ernährungsverhalten kontrolliert und gegebenenfalls umgestellt werden.

Ernährungs-Tipps bei Übergewicht:

  • Energiezufuhr (leicht) reduzieren, vor allem Fett und Zucker einsparen
  • abwechslungsreiche und ausgewogene Nahrungszusammenstellung
  • wenig Fett und Zucker, täglich viel Gemüse, Obst, Vollkorn- und fettarme Milch (-produkte)
  • Heißhunger vermeiden
  • Zwischenmahlzeiten: Obst, Joghurt, Knäckebrot, Rohkost
  • ballaststoffreiche, sättigende Speisen (Kartoffeln, Reis, Getreide)
  • volle Teller – aber wenig Energie: viel Gemüse, Salat, Rohkost
  • Aufstrichfett reduzieren (halbfett, unter Streichwurst kein Fett)
  • mageres Fleisch/ Fisch und Wurst (Aspik, Schinken o. Fettrand)
  • Paniertes meiden
  • reichlich Kräuter und Gewürze statt Salz, gegebenenfalls Süßstoff
  • Süßes und Fastfood reduzieren
  • Essen ohne Ablenkung, gründlich kauen, langsam essen
  • kaloriensparende Zubereitungsarten wählen (Kochen, Grillen, Bratfolie, Römertopf, beschichtete Pfanne)
  • viel zwischendurch trinken: 1,5 bis 2 Liter kalorienfreie Flüssigkeit am Tag
  • Sport und bewegungsintensive Spiele unterstützen die diätetischen Maßnahmen

Nichts ist gänzlich verboten, denn Verbote erhöhen die Attraktivität von Nahrungsmitteln. So sind dosierte Mengen an Süßigkeiten erlaubt – auch mal ein Hamburger!

So helfen Bewegung, Spiel und Sport

Zum guten Gelingen trägt beim Abnehmen in hohem Umfang auch das Ausmaß der körperlichen Aktivität bei. Bewegung verbraucht Energie, und je mehr Energie bei reduzierter Nahrungszufuhr verbraucht wird, desto intensiver werden die körpereigenen Fettspeicher (= Energiespeicher) geleert. Folgen sind eine bessere Gewichtsabnahme und ein leichteres Halten des niedrigeren Gewichts.

Allerdings stellt Übergewicht bereits eine nicht unerhebliche Einschränkung der Beweglichkeit des Kindes dar. Es wäre daher Unsinn, zu einem sehr übergewichtigen Kind zu sagen: “Treibe einfach nur mehr Sport, dann wirst du schon schlanker” . Dieser Hinweis ist hilfreich, wenn das Kind vielleicht 5 kg zuviel mit sich herumträgt, aber wie soll ein Kind mit 15 kg Übergewicht joggen oder bergsteigen? Hier muss anders vorgegangen werden, und zwar durch eine grundsätzliche Umstellung des Bewegungsverhaltens im Alltag. Geeigneter Sport kann unterstützend hinzukommen.

Der bei Erwachsenen zu findende Bewegungsmangel im Alltag ist auch schon bei Kindern und Jugendlichen anzutreffen. Was für den Erwachsenen das Auto, ist für viele Kinder der Bus bzw. für Jugendliche das Mofa, also die Fortbewegung ohne eigenen Energieaufwand. Viel besser wäre es, häufiger zu Fuß zu gehen oder Rad zu fahren, wenn man Wert auf gute Gesundheit und eine schlanke Linie legt. Die Treppe ist dem Aufzug vorzuziehen. Wochenendausflüge sollten besser mit dem Rad oder zu Fuß statt mit dem Auto unternommen werden. Und statt im Haus vor dem Computer oder Fernseher zu sitzen, bietet sich vielleicht ein Tischtennis-Match mit Papa an der frischen Luft an.

Wichtig ist, dass die Bewegung regelmäßig erfolgt und zur Gewohnheit wird. Einmal in der Woche eine Gewaltanstrengung bringt weit weniger als jeden Tag eine Stunde intensiver Bewegung bei Spiel und Sport – möglichst an der frischen Luft. Je mehr, desto besser!

Führen Sie Ihr Kind langsam an bewegungsintensivere Beschäftigungen heran. Gehen Sie selbst mit ihm hinaus an die frische Luft, wenn es Ihre Zeit erlaubt. Oder machen Sie am Wochenende Ausflüge, bei denen die ganze Familie Bewegung hat. Nehmen Sie einen Ball oder Spiele (Federball, Family-Tennis, Frisbee etc.) mit. Gehen Sie zum Schwimmen oder im Winter zum Rodeln oder Schlittschuhlaufen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, allein oder im Kreis der Familie den Bewegungsmangel auszugleichen. Das tut allen gut, auch den Erwachsenen. Es macht Spaß und fördert das Familienleben.

Beim Sport ist entscheidend, was das Kind aufgrund seines überhöhten Körpergewichtes überhaupt leisten kann. Geeignete Sportarten, bei denen das Gewicht relativ wenig ins Gewicht fällt, sind beispielsweise Schwimmen, Radfahren, Krafttraining oder Gymnastik. Das übergewichtige Kind sollte zunächst den Sport betreiben, der ihm Spaß macht. Zu hohe Anforderung oder gar Überanstrengungen sind nicht gefragt. Wichtig ist, dass das Kind die Übungen gerne macht und regelmäßig betreibt.

Mit sinkendem Gewicht wird das Kind auch immer mehr Freude an Sport und Spiel finden, weil es leistungsfähiger wird. Wenn es einem Sportverein oder Fitness-Studio beitreten möchte, fördern Sie diese Aktivität. Denn Schulsport und gelegentlicher Freizeitsport sind in der Regel allein nicht ausreichend. Außerdem gibt im Sportverein oder Fitness-Studio fachliche Anleitung, um Überlastungen, und damit auch die Unfallgefahr, zu reduzieren.
So helfen Sie Ihrem Kind beim “Pfunde purzeln lassen”

Wichtige Schritte zum Erfolg sind:

  • Die Familie muss jetzt zusammenhalten. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, wenn es um die Verbesserung des Ernährungsverhaltens geht. Wenn nötig, versuchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind abzunehmen – das hilft allen!
  • Drängen Sie das Kind nicht in eine Außenseiterrolle. Eine kindgerechte fett- und zuckerarme Kost ist keine Strafe, sondern sollte als ganz normale Ernährungsumstellung empfunden werden.
  • Versuchen Sie nicht, mit Erwachsenen-Schnell-Diäten bei Ihrem Kind zum Erfolg zu kommen! Sie gefährden damit seine Gesundheit!
  • Eine langsame, kontinuierliche Gewichtsabnahme mit ausgewogener Ernährung ist besser als eine einseitige Radikalkur, die keinen dauerhaften Erfolg bringt.
  • Kombinieren Sie energiereduziertes Essen mit gesteigerter Bewegung: Im Alltag lieber Treppe statt Lift, Fahrrad statt Bus und Beine statt Auto. In der Freizeit sollten Bewegung, Spiel und Sport die ganze Familie auf Trapp bringen. Das macht Spaß, steigert die Fitness und ist für alle gesund!
  • Motivieren und loben Sie Ihr Kind häufig für seine Bereitschaft, an seinen Pfunden zu” knabbern “!
  • Stecken Sie die Ziele nicht zu hoch. Kleine Zwischenziele lassen den Erfolg besser sehen, als das Endziel in weiter Ferne!
  • Kleine Belohnungen (nichts Essbares!) für erreichte Zwischenziele fördern das Durchhaltevermögen Ihres Kindes. Lieber öfter eine Kleinigkeit pro verschwundenes Pfund, als nur die Aussicht auf ein großes Geschenk beim Erreichen des Zielgewichtes.
  • Trösten Sie Ihr Kind bei Misserfolgen und Rückschlägen. Motivieren Sie es neu und zeigen Sie Verständnis. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut – und die überflüssigen Pfunde hatten schließlich auch Zeit zu” wachsen “!
  • Fröhlichkeit und Heiterkeit erleichtern das Abnehmen. Beschäftigen Sie Ihr Kind und lenken Sie es von Gedanken und Gelegenheiten zum Essen ab.
  • Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe bei den Mahlzeiten und bedenken Sie: Liebevolles Anrichten der Speisen lässt den reduzierten Energiegehalt vergessen, denn das Auge isst bekanntlich mit!
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind den Speiseplan ab. Berücksichtigen Sie seine Wünsche.
  • Versagen Sie Ihrem Kind seine Lieblingsgerichte nicht ganz. Achten Sie bei der Zubereitung aber darauf, Fett und Zucker zu reduzieren. Und die Menge muss auch nicht mehr so groß sein wie früher; kalorienarme und sättigende Beilagen helfen!
  • Beugen Sie Heißhunger durch geeignete Zwischenmahlzeiten am Vor- und Nachmittag vor!
  • Reichliches Trinken ist nötig und hilft auch, den Hunger zu vertreiben.
  • Wiegen Sie Ihr Kind regelmäßig und tragen Sie den Erfolg gut sichtbar in eine Gewichtskurve oder Tabelle ein.
  • Ist das Zielgewicht erreicht, bleibt weiterhin die Gewichtskontrolle unerlässlich. Die neuen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten sollten unbedingt beibehalten werden!
  • Nimmt Ihr Kind wieder zu, ohne dabei zu wachsen, sollten Sie sofort einschreiten, denn wenige Pfündchen sind schneller wieder weg als nach längerer Zeit mehrere Kilo!

Hilfe für Familien mit übergewichtigen Kindern: SlimKids 2000 – ein Programm zur häuslichen Gewichtsreduktion im Schulalter

Viele Familien fühlen sich mit dem Problem, ihren übergewichtigen Kindern zu Hause eine gesundheitsgerechte Gewichtsreduktion zu ermöglichen, allein überfordert und hätten gern Hilfe von außen. Dies erweist sich jedoch oft als problematisch, fehlen doch vielerorts kompetente Ansprechpartner zur Unterstützung. Auch viele Ärzte sind zeitlich nicht in der Lage, ihre kleinen Patienten bei ihren Bemühungen zur Gewichtsnormalisierung ausreichend zu unterstützen. Gruppenarbeit über Krankenkassen wird nicht überall angeboten; und für eine mehrwöchige stationäre Kur ist das Übergewicht des Kindes vielleicht noch nicht stark genug.

Hilfe bietet hier SlimKids 2000, ein bundesweites Programm für Kinder,” die mehr drauf haben”. SlimKids 2000 ist ein per Post durchgeführtes Beratungsprogramm zur Unterstützung der häuslichen Gewichtsreduktion übergewichtiger Schulkinder.

Mit SlimKids 2000 können Familien jetzt ganz einfach zu Hause den Kampf gegen die überflüssigen Pfunde antreten: gemeinsam, kindgerecht und mit leckeren Rezepten. Es gibt keine Kur, keine Gruppentreffen – ganz einfach per Post werden die Kinder (Familien) drei Monate lang schriftlich betreut. Alle 14 Tage kommt ein dicker Beratungsbrief ins Haus mit einem an die Bedürfnisse von Schulkindern angepassten Speiseplan sowie einem Ernährungs-Aufklärungs- und Schulungsprogramm für die Kids. Auch die Eltern werden mit interessanten Informationen zur richtigen Ernährung versorgt. Abneigungen gegen bestimmte Nahrungsmittel können berücksichtigt werden. Mama, Papa, Bruder und Schwester können, falls notwendig, mitmachen und ebenfalls schlanker werden – ohne Mehrkosten. SlimKids 2000 ist ein richtiges Familiendiätprogramm!

SlimKids 2000 hat sich bei leichtem bis mäßigen Übergewicht wirkungsvoll als alleinige Therapiemaßnahme zur Gewichtsabnahme zu Hause bewährt. Bei bereits stärker ausgeprägtem Übergewicht, welches eine stationäre Kur erfordert, ist es nachgewiesenermaßen effektiv in der häuslichen Nachbetreuung im Anschluss an die Kur, um den dort erzielten Erfolg zu stabilisieren bzw. weiter auszubauen.

Die Beratung für drei Monate kostet 155 Euro. Mehr Informationen finden Sie hier.

Buchtipp

  • Eva-Maria Schröder: Kinder, lasst die Pfunde purzeln! Wie übergewichtige Kinder schlank und fit werden. Hirzel Verlag Stuttgart, 1999; ISBN 3-7776-0932-3; EUR 12,70

Weitere Beiträge der Autorin hier in unserem Familienhandbuch

Autorin

Dr.oec.troph. Eva-Maria Schröder (M.P.H. postgrad.) ist Ernährungs- und Gesundheitswissenschaftlerin, freie Journalistin und Leiterin des Ernährungs-Beratungs-Service in Tutzing.

Kontakt

Dr. oec.troph. Eva-Maria Schröder
Ernährungs-Beratungs-Service
Unteranger 1
D-82327 Tutzing

Tel: 08158/993263

Erstellt am 23. Juni 2003, zuletzt geändert am 30. März 2010
 

Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz
Logo: Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz